Notiz Imam Chameneie’is nach Lesen eines Erlebnisberichtes über den Hadsch 05-11-2011
Dieses Buch hat mich wieder in Begeisterung für die Pilgerreise zum Hause Gottes und zum Heiligtum des Propheten Allahs (Friede sei ihm und seinem Hause) und in einen Zustand des Bedauerns versenkt. Eine Begeisterung und Stimmung und ein Sehnen, auf dessen Beantwortung keine Hoffnung mehr besteht. Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Herz jemals von dem Feuer dieses Verlangens befreit gewesen wäre – auch nicht in weit zurückliegenden Jugendjahren. Doch selbst in der schwarzen Ära der erstickenden unterdrückerischen Atmosphäre, wo jeder Geistliche, ob er nun Erkenntnis besaß oder nicht, ob er das freudig oder auch nur aus Übersättigung wollte, bequem die Hadschreise antreten konnte, war es mir nicht möglich! Oder besser gesagt: Aus Angst vor dem Savak des Schahs konnte und wagte es kein Karawanenleiter, mich auf die Liste der Hadschpilger zu setzen – geschweige denn, mich als geistlichen Betreuer der Karawane zu wählen.
Ja, aber auch in jener schweren Zeit ist die Hoffnung auf den Besuch der Kaaba und darauf, die Fußspuren des Propheten (F.s.m.i.) in Mekka und Medina zu küssen, nicht aus meinem Herzen gewichen. Selbst wenn dieser Wunsch mit dem 10-tägigen Hadsch im Jahre 1358 (1979), welche ich Schahid Malahati zu verdanken haben, einmal in Erfüllung ging, so ist das Feuer dieser Passion noch glühender geworden und noch mehr entflammt. In den Jahren der Amtierung als Staatspräsident blickte ich hoffnungsvoll auf die darauffolgende Zeit, aber heute?
Ein ruheloses Verlangen und eine Hoffnung, die fast erloschen ist, nur noch der Trost durch das Lesen oder Hören solcher Erlebnisberichte – und dies schürt auch wieder erneut die Begeisterung.